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11 Fragen an Bernhard Hennen


1. Wo befandest Du Dich und was hast Du gerade getan, als Du die Idee zu Deinem ersten Roman hattest?


Ich befand mich in meinem Studentenzimmer in Köln und habe einen DSA-Rollenspielabend geleitet. Das war vor fast zwanzig Jahren. Während des Spiels keimte die Idee, dass man mit der Vorbereitung für einen Rollenspielabend zumindest einen Teil der Grundrecherchen für ein Buch gemacht hat. Mit der Zeit stellte sich allerdings heraus, dass diese Sicht der Dinge doch etwas zu einfach war...


2. Was ist das für ein Gefühl, wenn man Monate an einem Roman gearbeitet hat und das Buch dann beendet?

Ein Glücksgefühl! Große Erleichterung. Dann folgt Erschöpfung. Kurz darauf die überraschte Erkenntnis, dass man trotz heftigen Schlafmangels zu aufgewühlt ist, um ins Bett zu gehen. Oft beginne ich dann mit einleitenden Arbeiten zu einem neuen Buch. Der Skizze für ein Exposé, Notizen zu Charakteren und Schauplätzen und dann endlich bin ich reif dafür, einmal die Uhr rund zu schlafen.


3. Wie setzt sich Deine Leserschaft zusammen?

Das fragt sich mein Verlag auch immer... Die Frage ist schwer zu beantworten, da keinerlei Statistiken vorliegen. Orientiert man sich am Publikum, das Lesungen besucht, dann habe ich mehr Leserinnen als Leser. Der Großteil der Leserschaft liegt in der Altersgruppe zwischen 14 und 30. Aber es sind bei fast jeder Lesung auch deutlich ältere Hörer zugegen. Das einzige, was man also mit Sicherheit sagen kann, ist: Es ist keine homogene Gruppe.


4. Was war das Merkwürdigste/ Beste/ Schrägste, was Du an Kommentaren für eines Deiner Werke erhalten hast?

Vor einiger Zeit habe ich einen Leserbrief bekommen, der sinngemäß in der Beschwerde gipfelte: "Herr Hennen, ihre Elfen sind einfach zu unmenschlich!" Ich war nach dieser Lektüre sehr zufrieden.


5. Welches nicht von Dir stammende Buch sollte man unbedingt gelesen haben und warum?

"Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin. Dies ist ein wunderbarer Fantasy-Roman, der im Genre Maßstäbe setzt. Man sollte sich vom Cover und vom Klappentext nicht abschrecken lassen. Hinter dem, was auf den ersten Blick so banal wirkt, verbirgt sich einer der besten Romane moderner Fantasy. Allerdings muss ich hier auch warnen. Es ist der erste Band des Zyklus "Das Lied von Eis und Feuer". Er verführt zum weiterlesen, doch ist der Zyklus noch unvollendet. Ab Mitte des Jahres wird es eine aufwendig produzierte Fernsehserie zu den Romanen geben. Mehr zum Thema kann man sich hier ansehen: www.filmstarts.de/serien/7157/videos/trailer/


6. Wann ist ein Text /eine Geschichte gut?

Wenn man ihn nach einigen Jahren ein zweites Mal lesen mag und immer noch Spaß an der Geschichte hat. Wenn man seinen Nachtschlaf verkürzt, um noch ein oder zwei Kapitel zu lesen und es am nächsten Morgen nicht bereut. Wenn man die letzte Seite umblättert und einen die Geschichte danach noch für einige Tage beschäftigt.


7. Was wolltest Du in einem Interview schon immer mal gefragt werden... und was würdest Du darauf antworten?

Wie ist es, in einem offenen Grab zu sitzen und Knochen frei zu pinseln? Wunderbar! Ich habe es geliebt, zwei Sommer lang während meines Studiums als quasi staatlich lizensierter Grabräuber an Ausgrabungen auf einem römischen und einem keltischen Gräberfeld teilzunehmen. Lange Zeit in meinem Leben war es mein Wunschtraum, Archäologe zu werden. Und zurzeit beneide ich einen Freund sehr, der im nördlichen Sudan an der Ausgrabung einer ägyptischen Festung teilnimmt.


8. Hast Du neben dem Schreiben noch Zeit für Hobbys und falls ja, welche wären das?

Eines meiner Hobbies ist mittelalterlicher Schwertkampf. Ansonsten lese ich sehr gern und gelegentlich begeistere ich mich an Table Top-Spielen mit historischem Hintergrund.


9. Wie reagierst Du auf Kritik?

Das hängt von der Art der Kritik ab. Wenn ich eine Einzeilenbesprechung bei Amazon lese, in der steht: Das Buch ist doof, dann ärgere ich mich. Wenn aber ein Kritiker genau aufzählt, was ihm nicht gefallen hat und warum, dann lese ich das mit großer Aufmerksamkeit und es mag auch künftige Bücher beeinflussen. Ich versuche ein Autor zu sein, der mit seinen Lesern im Dialog steht. Oft überfordert dies mein Zeitbudget, doch ich versuche es zumindest... Und wohl begründete Kritik hat Folgen für meine künftige Arbeit.


10. Wenn Du vier Personen zum Tee oder auf ein Bierchen einladen könntest, lebend oder tot: Wer wäre es und warum?

Winston Churchill, weil ich gerne sehen würde, ob er wirklich so schlagfertig ist, wie man ihm nachsagt. Einige seiner Zitate schätze ich sehr. Keira Knightley, mit dem Hintergedanken, sie dazu zu überreden, eine Rolle in einem Film zu den Elfen-Romanen anzunehmen. Roland Emmerich, damit er dem Charme von Keira Knightley verfällt und zustimmt, einen Elfen-Film zu drehen. Charles de Gaulle, der ebenfalls dem Charme von Keira Knightley verfällt und zusagt, den Film mit französischen Staatsgeldern zu fördern und nebenbei versucht, Winston Churchill eine vergiftete Zigarre anzudrehen, was dieser natürlich bemerkt. Darauf folgt ein Duell mit Kuchengabeln, was mich zu einer Szene in meinem nächsten Buch inspirieren wird.


11. Wie ist Dein persönliches Schreibritual (was braucht es zum Schreiben)?

Ich liebe es, auf meinem Tisch ein paar hübsche Zinnfiguren stehen zu haben. Sie anzuschauen verleiht meiner Phantasie Flügel.