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http://www.jeaninekrock.de

11 Fragen an Jeanine Krock

1. Wo befandest Du Dich und was hast Du gerade getan, als Du die Idee zu Deinem ersten Roman hattest.

Ich lebte damals in Hamburg, saß nach einem Sportunfall vorübergehend im Rollstuhl und der Himmel drohte mir auf den Kopf zu fallen. So etwas kann auch bei robusteren Charakteren zu Schwermut führen und weil ich vorher beim Phantom der Oper gearbeitet hatte, war mein Hang zu theatralischen Erzählungen seinerzeit recht ausgeprägt. Also tippte ich meine Erinnerungen in die Schreibmaschine – hey, das war im letzten Jahrhundert! – und steckte das Ergebnis in eine Schublade. Drei Umzüge später fiel mir das Manuskript wieder in die Hände. 2003 erschien mein erster Roman.

2. Was ist das für ein Gefühl, wenn man Monate an einem Roman gearbeitet hat und das Buch dann beendet?

Zuerst kann ich es gar nicht glauben, danach folgt eine Phase der Euphorie und anschließend kommt die Leere. Es ist ein bisschen, als würde ich in ein fernes Land auswandern. Mein Leben geht weiter, aber einige sehr gute Freunde lasse ich auf unbestimmte Zeit zurück.

3. Wie setzt sich Deine Leserschaft zusammen?

Ob Schülerin, Studentin, berufstätig oder nicht ... auf Lesungen, Messen und im Web treffe ich Menschen fast jeden Alters und aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft, die sich für meine Geschichten interessieren. Eines kann ich mit Gewissheit sagen: ich habe deutlich mehr weibliche als männliche Leser.

4. Was war das Merkwürdigste/ Beste/ Schrägste, was Du an Kommentaren für eines Deiner Werke erhalten hast?

Sehr gefreut habe ich mich über die Mail einer Leserin, die mir schrieb, dass sie zwar meine Romane sofort nach dem Erscheinen kauft, aber meist erst Wochen später dazu kommt, sie zu lesen. »Warum das?«, erkundigte ich mich. »Zuerst liest sie meine Tochter, danach ihre beste Freundin und anschließend meine Mutter.«

5. Welches nicht von Dir stammende Buch sollte man unbedingt gelesen haben und warum?

Literatur ist Geschmacksache und es gibt so unendliche viele großartige Bücher, dass ich keine Empfehlung geben kann. Mit einem besonderen Buch ist es wie mit der Liebe: Es begleitet uns vielleicht nicht durch das gesamte Leben aber wir werden immer mit einem einzigartigen Gefühl daran zurückdenken.

6. Wann ist ein Text /eine Geschichte gut?

Wenn sie das tun, wofür sie geschaffen wurden. Wenn es ihnen gelingt, das Denken und die Fantasie des Lesers anzuregen.

7. Was wolltest Du in einem Interview schon immer mal gefragt werden...und was würdest Du darauf antworten?

»Wussten Sie, dass Linkshänder häufiger als Rechtshänder tödliche Unfälle mit Dosenöffnern haben?« »Ich bin Linkshänderin«, würde ich antworten und dabei das Kinn vielleicht ein bisschen anheben. Ich glaube, das Fragen überlasse ich doch lieber anderen.

8. Hast Du neben dem Schreiben noch Zeit für Hobbys und falls ja, welche wären das?

Duden; Def.: »Hobby: Als Ausgleich zur täglichen Arbeit gewählte Beschäftigung, mit der man seine Freizeit ausfüllt und die man mit einem gewissen Eifer betreibt.« Als einen oben zitierten Ausgleich schätze ich besonders den Müßiggang. Von Eifer kann in diesem Zusammenhang allerdings keine Rede sein. Interessen? Bitteschön: Mit meinem Hund zog das Interesse an Tierpsychologie bei mir ein. Ich liebe Livekonzerte von Alternative bis Klassik. Ballett, Kostümdesign, interkulturelle Kommunikation, Theater, Gartengestaltung, Interior Design, Reisen, Quantenphysik, Mythologie, Kaffeehausbesuche, Heidespaziergänge und Baden, Bootsfahrten, warmen Sand unter meinen Füßen ...

9. Wie reagierst Du auf Kritik?

Wahrscheinlich normal. Es kommt letztlich darauf an, um welche Art von Kritik es sich handelt und wie sie vorgetragen wird. Konstruktive Kritik ist eine großartige Sache. Geeignete Testleser und Lektoren sind Meister darin. Auch sie schmerzt natürlich, besonders wenn sie zum Umdenken auffordert. Am Ende ist es jedoch immer ein gutes Gefühl, etwas dazugelernt zu haben.

10. Wenn Du vier Personen zum Tee oder auf ein Bierchen einladen könntest, lebend oder tot: Wer wäre es und warum?

Nur vier? Ich würde Jesus und Luzifer einladen, weil es da noch ein paar offenen Fragen gibt. Nofretete, von der man so wenig weiß, und die Pompadour, eine ganz erstaunliche Frau. Und als Co-Moderator würde ich Oscar Wilde hinzubitten. »Und in der nächsten Woche freuen wir uns auf: Elisabeth I., Katharina die Große, Kleopatra und Frau Dr. Merkel ...«

11. Wie ist Dein persönliches Schreibritual (was braucht es zum Schreiben)?

Zum Schreiben braucht es einen klaren Kopf, eine gute Tasse Tee mit Milch und Zucker sowie einen zufriedenen Hund unter meinem Schreibtisch. Längere Zugfahrten auf bekannten Strecken funktionieren bei mir erstaunlicherweise auch gelegentlich. Das hängt jedoch ganz wesentlich von den Mitreisenden ab. Jedes Jahr für einige Wochen im Jahr an einem abgelegenen Ort (irgendwo an der Küste bei mittleren Temperaturen) konzentriert arbeiten zu können, und das im Wechsel mit städtischem Leben, randvoll mit (Sub-)Kultur und guten Freunden, die bereitwillig Ideen oder Texte diskutieren und entwickeln – das ist mein Wunschtraum.